Bild von Hans Giese auf Pixabay

Eine Blogparade von Ulrike Arabella

 

Danke für diese cooooole Idee, Ulrike, hat riesig Spaß gemacht.

 

Meine Geschichte ist erstunken und erlogen. Nie war ich auf der Aida (nur auf TUI ;)) und 1. Offizier werde ich sicher auch niemals werden ...

 

Ob wir damals unsere Mädels-Kasse geleert haben, bleibt mein Geheimnis!

 

 

Es ist immer wieder neu und aufregend, sinniert Robert Maus-Zahn, der erste Offizier auf der Aida, als ein neuer Schwung Urlauber die Passkontrolle verlässt und die Gangway zum Schiff hinaufkommt. Jeder hat verschiedene Vorstellungen von den nächsten 10 Tagen. Lässt Frust und Lust, seinen Alltag hinter sich.

 

Er zieht ein letztes Mal die schmucke Uniform zurecht und schmunzelt dann über das Geschnatter der albernen Gänse, die die 40 überschritten haben, ihm deutlich ihre Avancen machen und mit Sicherheit ihre gemeinsame Kasse auf dieser Tour auf den Kopf hauen wollen. Sie werden Erfolg haben, aber mit den Avancen, das haben schon andere versucht. Er lächelt charmant und besieht sich einen Gast nach dem anderen. Eine bunte Truppe, wie immer. Familien, Paare, Clubs. Jeder wird hier nach seiner Fasson leben. Die meisten Gäste sind pflegeleicht! Aber die anderen … Er wird nachsichtig mit denen sein, die von Heimweh geplagt sind und Krokodilstränen weinen. Und wenn es hart auf hart kommt und einige Gäste kein Benehmen zeigen, wird er auch ein Machtwort sprechen. So ein Affentheater lässt er sich nicht bieten!

 

Wenn der Tag sich dem Ende neigt, hat er die Nachteulen am liebsten, die tanzen und feiern und kein Morgen kennen und am nächsten Tag dann erst zum zweiten Frühstück im Restaurant auftauchen, verkatert und hundemüde, und nach einem Hot Dog verlangen.

 

Dabei hat das Schiffsbuffet so viel mehr zu bieten: Kalte Schnauze, Schweineohren, Katzenzungen, Rosinenschnecken und Mausespeck! Leider benehmen sich manche Gäste wie ausgehungert, wie Elefanten im Porzellanladen! Stürmen wie von der Tarantel gestochen zum Buffet, sobald die Türen sich öffnen, einen Bärenhunger im Gepäck und schieben sich nach den ersten Remplern mit Hundeblick in die vorderste Reihe. Er schüttelt den Kopf.

 

Und als wenn das nicht reicht, droht ihm gerade ein weiteres Unheil! Ach du schwarzer Kater, mit ihm hat Poseidon aber auch kein Erbarmen. Da erscheint die Wiederholungstäterin im schlechtesten Sinne. Elegant wie eine Gazelle hat diese diebische Elster vor etlichen Monaten auf der TUI Mein Schiff doch einigen Pechvögeln die Mäuse aus der Tasche gezogen. Spitz pass auf! Das ist kein Unschuldslamm, das er da im Blick behalten muss! Aber er hat Augen wie ein Luchs!

 

Plötzlich hat Robert einen Frosch im Hals. Hoffentlich wird das keine rabenschwarze Tour! Retten kann ihn jetzt nur noch die Eine: Stolz wie ein Pfau, in Designerkleidung und mit einer dummen Kuh als Kofferschlepperin lässt sich gerade der Stargast im runderneuerten Käfer bis an die Gangway bringen!

 

Sa-Biene!! Robert bekommt rote Flecken auf den Wangen, streckt Kreuz und Hühnerbrust und spürt wieder einmal Schmetterlinge im Bauch. Er hechelt wie ein Hund und schaut abwechselnd verträumt zu ihr und dann auf das Bullauge, hinter dem die Kabine der Schönen versteckt ist.

 

Was würde er für ein Schäferstündchen geben … Er muss nur achtgeben, dass ihn der Käpt‘n nicht zur Schnecke macht!