Tag 21 - mit Sonja

 

Doch vorerst noch schnell der Link zu den Türchen 1 - 19.

Ulrikes Fortschreibung von gestern findet ihr untenstehend, bevor ich folge ...

 

„Wir ziehen wieder zurück auf’s Land“, sagt Thommie, „nach fast 10 Jahren in New York haben wir die Nase voll vom Großstadtlärm und Gedränge.“

„Wir haben einen alten Bauernhof gekauft“, verkündet Maggie und ihre grünen Augen sind ganz groß. Wie bei einem Reh, das ins Scheinwerferlicht blickt. Die Alarmglocke in meinem Bauch vibriert. Da stimmt etwas nicht. Maggie senkt den Blick und nippt an ihrem Glühwein.

„Papa, ich will nochmal“, klingt plötzlich ein Stimmchen zu uns hoch. Da steht ein Mädchen in einem viel zu warmen Schneeanzug und trampelt aufgeregt in der Pfütze zu unseren Füßen herum, „nochmal, nochmal!!“

Thommie nimmt das Mädchen auf den Arm.

„Das ist unser Allie“, sagt er mit Vaterstolz.

„Schau mal, das ist unsere Freundin. Sie heißt auch Allie.“

Die Kleine wirft mir einen flüchtigen Blick zu.

„Diesmal will ich auf das Motorrad“, ruft sie und zieht Thommie ungeduldig an seinen Ohrläppchen.

„Ich muss dann mal“, sagt er mit einem schiefen Lächeln und geht mit seiner Tochter zum Karussell für eine weitere Runde. Maggie und ich sehen uns an. Früher haben wir uns oft ohne Worte verstanden. Meine Frage liegt in der Luft und Maggie versteht sie.

„Also gut“, seufzt Maggie, „wenn du die Wahrheit wissen willst: Ich hatte einen Burnout. Deshalb habe ich meinen Job in der Bank gekündigt. Ich musste einfach raus aus der Stadt. Raus aus meinem Leben…“

„Du hast doch alles bekommen, was du immer wolltest. Deinen Traummann, deinen Traumjob, ein tolles Kind“, platzt es aus mir heraus. Warum bin ich nur so wütend auf sie? Ich weiß doch selbst, wie es sich anfühlt, wenn alles verkehrt ist. Meine Hand beginnt zu zittern. Was würde ich jetzt für einen Schluck Glühwein geben. Da spüre ich die kalten Fingerspitzen von Maggie auf meinem Handrücken…

Bild von Ralf Peter Bosse auf Pixabay

Törchen 21:

 

Ich zucke zusammen. Im gleichen Augenblick höre ich dieses fremde kleine Mädchen meinen Namen rufen.

 

„Allie!“

 

Ich bin ein Feigling, blicke Maggie entschuldigend an, dabei bin ich heilfroh, dass ich aus der Situation flüchten kann, drehe mich auf dem Absatz um und haste die wenigen Meter zum Karussell, das die Geschwindigkeit schon wieder drosselt.

 

Die kleine Allie steigt gerade stolz wie Oskar von dem Motorrad. Thommie ist nicht zu sehen.

 

Völlig selbstverständlich greift die Kleine nach meiner Hand. Wie kann sie mir so schnell ihr Vertrauen schenken?

 

Aus dem Augenwinkel …

 


 

 

Dreimal werdet ihr noch wach, heißa dann ist Weihnachtstag ;)

 

Aber vorher wird Hedda die Geschichte ein wenig weiterspinnen! Die letzten beiden Tage füllen dann Martina und traditionsgemäß Sabine.

 

Viel Vergnügen!!!

 

Von mir bereits heute Frohe Weihnachten und ein gemütlich ausklingendes Jahr an alle Mitschreiberinnen ...

 

Sonja